Vorsorgemaßnahme Gentest?

Haben weibliche Verwandte wie Oma, Mutter oder Schwester die Diagnose Brustkrebs erhalten, kann eine erhöhte Disposition für diese Krebsart vorliegen. Obwohl dies in Deutschland nur bei fünf bis acht Frauen von 100 vorkommt, lassen sich einige testen, um Gewissheit zu erlangen. Doch es ist nicht nur eine Zeit der Ungewissheit, sondern auch des Wartens, denn die Untersuchungen ziehen sich oft über Monate hinweg.

Meist steht zuerst ein aufklärendes Gespräch mit einem Arzt aus der Humangenetik, einem Psychologen und einer Frauenärztin an. Dabei geht es vor allem darum, zu informieren und sicherzugehen, dass die Betroffene wirklich einen Gentest durchführen möchte. Denn es ist ein heikles Thema, zwar möchte man Klarheit, falls man vom Gendefekt betroffen ist, doch oft löst die Diagnose im Anschluss Depressionen aus.

Bei einem zweiten Gespräch werden gynäkologische Fragen geklärt sowie eine Blutabnahme für eine weitere Untersuchung vorgenommen. Im Labor wird anschließend die DNA vom Blut isoliert und die Gene BRCA1 und BRCA2 untersucht. Normal verhindern diese beiden Gene, dass Zellen in der Brust unkontrolliert wachsen können. Ist jedoch eines der beiden Gene defekt, steigert dies das Risiko an Brustkrebs sowie Eierstockkrebs zu erkranken. Sollten in diesem Bereich Genveränderungen vorgefunden werden, folgt eine weitere Untersuchung um Klarheit zu erlangen.

Sollte sich die Diagnose bestätigen, ziehen viele Frauen eine operative Entfernung der Brüste oder Eierstöcke in Betracht, denn diese sorgen für eine enorme Risikominimierung. Für Patienten bei denen die Krankheit noch nicht ausgebrochen ist, gibt es die Möglichkeit mithilfe von Frühvorsorgemaßnahmen wie das Abtasten der Brust, Ultraschall, Kernspintomografie oder Mammografie die Krankheit bereits in einem frühen Stadium zu entdecken und damit die Heilungschancen enorm zu verbessern.

An dieser Stelle möchten wir anmerken, dass es sich hier um eine rein informative Zusammenfassung handelt, die keine ärztliche Beratung ersetzen kann. Osolio möchte lediglich den Redefluss zum Thema Brustkrebs anregen und auf bestehende Frühvorsorgemaßnahmen hinweisen.

Hier können Sie den Originalartikel von Planet Wissen zum Thema „Vererbung und Brustkrebs“ nachlesen.

Alle weiteren Infos zum Thema finden Sie unter brustgenberatung.at, dem Zentrum für familiären Brust- und Eierstockkrebs. Österreichweit gibt es in allen Bundesländern über 70 Beratungsstellen für familiären Brust- und Eierstockkrebs.

 

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